Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt…

Aufgrund des vorausgesagten Schneefalls musste die Hochgebirgswanderung, das geplante Highlight der diesjährigen Turnfahrt, kurzfristig abgesagt und ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt werden. So fuhren wir am Samstagmorgen früh los in Richtung Lungern. Dort angekommen wurden wir von einem Shuttlebus zur Schiessanlage «Brünig Indoors» gefahren. In dieser riesigen Tunnelanlage hatten wir die Möglichkeit, unser Können mit Pfeil und Bogen, Armbrust und dem Blasrohr zu beweisen. Mit unglaublichen 200 Punkten hat es Lisa Stöcklin allen gezeigt. Anschliessend stärkten wir uns bei einem Pic-nic im Schulungsraum der Anlage für die weitere Reise. Mit Zug, Bus und Gondel ging es auf die Melchsee-Frutt hinauf. Dort angekommen wurden wir vom Fischerverein Melchsee-Frutt mit einem Apéro freundlich erwartet. Nach unterhaltsamen Gesprächen und Berichten vom Leben machten wir uns auf die letzte Etappe zur Unterkunft. Das Wetter blieb zu unserem Glück relativ stabil und hauptsächlich trocken. Die Sonne hat sich auch hin und wieder gezeigt, auch wenn es nur wenige Minuten waren. Unterwegs gönnten wir uns noch die eine oder andere Stärkung. Nach angenehmen 2 Stunden wandern wurden wir auf dem Kamm mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Bei den letzten 20 Minuten bis zur Unterkunft kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus, da sich die schöne Aussicht und die Glücksgefühle der zurückgelegten Strecke mischten. Angekommen im «Bonistock» genossen wir, nach einer erholsamen Dusche, ein 3-gängiges Abendessen. Um solch einen Tag zu feiern, beschlossen wir nach diversen Runden Kartenspiel im Restaurant uns nach unten in die interne Bar zu begeben: In diesem authentischen Aprés-Ski-Ambiente fühlten wir uns schnell wohl. Der Rest des Abends verflog im Nu. Jung und Alt spielten zusammen Kartenspiele wie Jassen, «Arschlöchlen», «Hose Abe» usw. und vereinten sich für mehrere Runden «Bier-Pong».

Frisch und ausgeruht starteten wir mit einem vollen «Zmorgebuffet» in den Tag. Eine Planänderung musste vorgenommen werden, da Frau Holle am vorigen Abend mit uns mitgefeiert hat und uns daher am Sonntag, den 8. September 2019, mit 15 cm Neuschnee beschenkte. Das morgendliche Fitness-Programm bestand aus einer grossen Schneeballschlacht. Nach der angenehmen Wanderung ins Tal genossen wir alle ein wohltuendes Mittagessen, welches uns für den restlichen Heimweg stärkte. Die sportlichen Leistungen liessen im Zug nicht nach. So schaffte es Fabian Thüring in Luzern als erstes aus dem Zug zu sprinten mit einer Einkaufsliste im Sack. Er hatte die ehrenhafte Aufgabe bekommen, die Truppe mit Flüssigkeit zu versorgen, sodass alle bis nachhause hydriert blieben. Um dies zu schaffen, musste er in 6 Minuten den Coop auffinden, einkaufen und 6 Gleise weiter in unseren Zug steigen. Mit dem mentalen Support der ganzen Reisegruppe kehrte er 30 Sekunden vor Abfahrtszeit auf das Gleis zurück. Nach überstandener Reise ohne Verletzungen kehrten wir um 16:30h wie geplant nach Ettingen zurück. Nach einem herzlichen Abschied lösten wir die Gruppe auf und jeder ging glücklich und ausgepowert nach Hause.

Aris Brodmann, 2019